Es fing mit Abu Dscha’far Muhammad ibn Musa al-Chwarizmi 800 n.Christus an. Der Mathematiker und Universalgelehrte erfand mathematische Handlungsanweisungen, die Rechenaufgaben sicher lösten. Heute bezeichnen wir diese Wege als Algorithmus zur sicheren Lösung von mathematischen Problemen und diese werden zur Umsetzung in Computerprogrammen eingesetzt.

Es ist die klassische „wenn-dann“ Anweisung in Computerprogrammen, um auf ein Ereignis zu reagieren. Dies funktioniert soweit auch ganz gut, z.B. wenn es in der Wohnung zu kalt ist, schaltet das Thermostat die Heizung ein oder wenn ich bei google nach einem Ort suche, wird mir dieser in der Trefferliste angezeigt.

Jetzt hat man genau diese Algorithmen mit erweiterter Funktionalität ausgestattet. Die Computer in modernen Heizungen wissen, dass ich immer um 18:00 Uhr von der Arbeit komme und schalten dann die Heizung rechtzeitig ein.

Google glaubt zu wissen, was ich suche und schneidet die Suchergebnisse auf meinen Wissenshorizont zu. Die Sozialen Netzwerke filtern unangenehme Meldungen aus der Tagespresse, um die User länger auf Ihren Seiten zu halten, damit sie sich in ihrer sozialen Welt wohlfühlen und sich nicht mit der unangenehmen Realität auseinander setzen müssen.

Hierdurch entstehen Parallelwelten und Wissensgleichschaltung verschiedener Bevölkerungsgruppen, die für eine freie Gesellschaft nicht förderlich sind.

Durch die neuen selbstlernenden Algorithmen wird es auch für Randgruppen in der Gesellschaft immer teurer, eine Versicherung abzuschließen, da der Algorithmus der Versicherung den Preis für die Versicherungsprämie bestimmt.

Ein Mensch würde wegen Diskriminierung verklagt, wenn er nach dem Vorbild des Algorithmus: Frau alleinerziehend, Flüchtling etc. die Höhe der Versicherungsgebühr entscheiden würde.

Die nächste Stufe in dieser Spirale ist der Precob, ein Programm, welches einen Algorithmus zur Täterermittlung auf Basis von Personendaten und geografischen Daten beherbergt. Dadurch will die Polizei schon im Voraus erkennen, welche Personen in welchen Bezirken eine Straftat begehen wollen.

Man kann nur hoffen, dass der Algorithmus nicht fehlerbehaftet oder diskriminierend ist.

Nichts gegen neue Techniken, aber die Gesellschaft sollte stets prüfen, wer mit welchem Algorithmus welche Gesellschaftsschichten bewertet.

Mein Tipp an Sie: Surfen Sie stets anonym und mit eingeschaltetem Werbefilter.

Nutzen Sie zum Beispiel den CLIQZ Browser, um die Algorithmen abzuwehren.

Bleiben Sie wachsam.